Stolpersteine – Erinnerungen am Wegesrand

Am 5. Dezember war es endlich soweit: Der Berliner Künstler Gunter Demnig verlegte den ersten Stolperstein in Süchteln. Diesem ersten Stein folgten noch weitere, auf dem Lindenplatz, am Weberbrunnen und vor der evangelischen Kirche. Die Verlegung wurde von ungefähr hundert Menschen verfolgt, die sichtlich Anteil daran nahmen. Nach Viersen und Dülken erinnert nun auch Süchteln in dieser Form an die Gräuel der Nazizeit und den Deportationen der jüdischen Bevölkerung. Das nun auch in Süchteln Stolpersteine liegen, haben wir dem Verein „Förderung der Erinnerungskultur: Viersen 1933-1945" zu verdanken, dessen Vorstand Manfred Budel, Initiator Uwe Mischa, Vorsitzender Mirko Danek und weitere Menschen sich unermüdlich im Laufe von  fünf Jahren für dieses Vorhaben einsetzten.

Der Weg war weit für die Gute Sache und erst nach langen Diskussionen im Stadtrat, wo unter anderem festgelegt wurde, das es für Hausbesitzer ein Veto-Recht gibt, sollten Sie denn gegen eine Verlegung vor ihrem Gebäude sein, kam durch die Süchtelner Bevölkerung der entscheidende Schwung in die Sache: Das Veto-Recht wurde fünf Monate später wieder kassiert, nachdem es ein Bürgerbegehren gab, bei dem 5800 Unterschriften zusammen kamen, die sich für eine Verlegung der Gedenksteine aussprachen.

Für Süchteln war der 5. Dezember ein wichtiger, gar historischer Tag, an dem auch viele junge Menschen teilnahmen, um der Opfer der Nazizeit zu gedenken. Und der frisch gegründete Verein „Erinnerungskultur: Viersen 1933-1945" wird sich nach diesem Erfolg nicht ausruhen, sondern weiterhin durch Schulbesuche, Informationsveranstaltungen und der Verlegung weiterer Stolpersteine dafür sorgen, das sich auch zukünftig die Menschen erinnern und sich ihrer menschlichen Verantwortung bewusst werden.

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