Stadtverwaltung gibt Bericht über Entwicklung der Obdachlosigkeit

Die Stadtverwaltung hat im Ausschuss für Soziales und Gesundheit einen Bericht zur Entwicklung der Obdachlosigkeit in Viersen gegeben. Darin zog die Fachstelle für Hilfen in Wohnungsnotfällen eine positive Bilanz ihrer Tätigkeit. in 20 Jahren Arbeit hat der Fachstelle ist die Zahl der Menschen, die in Obdachlosenunterkünften leben, um fast 90 Prozent zurückgegangen.

Die Fachstelle für Hilfen in Wohnungsnotfällen ist Teil des Fachbereichs Soziales und Wohnen der Stadtverwaltung. Sie kümmert sich seit 1999 darum, Obdachlosigkeit zu vermeiden und zu beseitigen. Zurzeit wird dieser Bereich von vier Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeitern bearbeitet. Der Schwerpunkt der Arbeit liegt darin, Obdachlosigkeit zu vermeiden.

Um das zu erreichen, nutzt die Fachstelle ein umfangreiches Netzwerk sowohl innerhalb der Stadt als auch darüber hinaus im gesamten Kreisgebiet. Wohnungsgesellschaften, Genossenschaften und private Vermieter gehören ebenso dazu wie das Jobcenter und die Schuldnerberatung. Helfende Vereine und Organisationen stehen ebenso auf der Liste der Partner wie Krankenhäuser oder die Polizei.

Die Arbeit der Fachstelle führte beispielsweise dazu, dass im Jahr 2018 nur drei Haushalte nach einer Räumung vom Amt untergebracht werden mussten. Nach den Zahlen der Stadtverwaltung hatte es 2018 insgesamt 73 Räumungsklagen gegeben, die zu 68 Räumungsterminen führten. Zum Stichtag 30. Juni 2019 waren 14 Personen in Obdachlosenwohnungen untergebracht.

Außerdem wurden in der städtischen Übernachtungsstelle für Einzelpersonen fünf Menschen gezählt.

Nach den Beobachtungen der Stadtverwaltung ist es zurzeit schwierig, Obdachlosenhaushalte in ein ordentliches Mietverhältnis zu vermitteln. Grund ist der enge Wohnungsmarkt. Das gilt vor allem für angemessene Wohnungen für Menschen, die Sozialleistungen beziehen. Haushalte mit einer problematischen Vorgeschichte haben im Wettbewerb um solche Wohnungen gegenwärtig kaum eine Chance.

Die Fachstelle hilft allen Menschen, die unfreiwillig obdachlos oder von Obdachlosigkeit bedroht sind. Allerdings gibt es Personen, die freiwillig obdachlos sind und keine Hilfe annehmen möchten. Sollten diese Menschen in eine Notlage geraten, steht ihnen die Fachstelle dennoch bei. Die Personen, die in den Parks und Grünanlagen anzutreffen sind und häufig Alkohol konsumieren, sind dagegen in der Regel nicht obdachlos. Sie haben gewöhnlich eine Wohnung und nutzen die Parks lediglich als Treffpunkt.

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