Menschenraub in Viersen

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Zwei Tatverdächtige sitzen wegen Verdachts des erpresserischen Menschenraubs und der gefährlichen Körperverletzung in Untersuchungshaft

Nachdem im Laufe des heutigen Vormittags die Festnahme des zweiten Tatverdächtigen gelungen ist, informieren STA MG und Polizei Viersen die Öffentlichkeit über einen Fall, der sich im Laufe der Nacht zu Mittwoch 20. Februar zugetragen hat:

Am Mittwoch vergangener Woche gegen 07:25 Uhr machte sich auf der Rektoratstraße ein 29-jähriger Mann mit Wohnsitz in Viersen bei einem Anwohner bemerkbar. Der Mann war schwer verletzt, der Nachbar informierte Rettungsdienst und Polizei.

In einer ersten Befragung erklärte der Mann den Ermittlern, dass er von zwei Männern in einer Wohnung mit Messern malträtiert und gefesselt worden sei. Die Männer forderten die Übergabe von Bargeld. Der 29-Jährige gab an, einen der Männer zu kennen. Den zweiten Tatverdächtigen und Wohnungsinhaber kannte er lediglich sehr flüchtig. Als die beiden Tatverdächtigen in den Morgenstunden in der Tatortwohnung eingeschlafen seien, gelang es dem Verletzten, sich von den Fesseln zu befreien und aus der Wohnung zu fliehen. Er wandte sich hilfesuchend an einen Nachbarn. Der 29-Jährige erlitt so schwere Verletzungen, dass er in stationäre Krankenhausbehandlung musste.

Mithilfe der Angaben des Opfers gelang es den Ermittlern, eine in einem Mehrfamilienhaus befindliche Wohnung auf der Rektoratstraße als Tatortwohnung zu identifizieren. Hier trafen die Kriminalbeamten auf einen 24-jährigen Mann mit Wohnsitz in Viersen. Der Wohnungsinhaber, ein 33-Jähriger, war nicht anwesend. Den 24-Jährigen nahmen die Einsatzkräfte fest.

Die Schilderungen des Opfers und die aufgefundenen Beweismittel in der Wohnung erhärteten den Verdacht, dass alle drei als Drogenkonsumenten bekannte Männer am Dienstagabend in die Wohnung auf der Rektoratstra0e gegangen waren. Hier fesselten die zwei Tatverdächtigen den 29-jährigen und fügten ihm durch Schläge und Messerschnitte schwere, aber nicht lebensbedrohliche Verletzungen zu. Sie forderten Bargeld und setzten mit dieser Forderung telefonisch auch die Angehörigen ihres Opfers unter Druck. Es blieb beim Versuch, die Männer machten keine Beute.

Der 24-Jährige wurde vergangene Woche dem Haftrichter vorgeführt, der ihn in Untersuchungshaft schickte. Der 33-Jährige befand sich seit der Tat auf der Flucht, er war untergetaucht. Die intensiven Ermittlungen der Viersener Polizei führten am heutigen Vormittag auf die Spur des Mannes, gegen den wegen der Tatvorwürfe ein Haftbefehl bestand. Die Einsatzkräfte hatten den möglichen Aufenthaltsort des Mannes in Viersen lokalisieren können. Mit vereinten Kräften gelang es ihnen um 07:40 Uhr, den Mann auf der Gladbacher Straße festzunehmen. Auch er wurde auf Antrag der Staatsanwaltschaft Mönchengladbach soeben dem Haftrichter vorgeführt, der die Untersuchungshaft anordnete. Die Ermittlungen und Spurenauswertungen dauern an.

Update 14.03.2019: Wie bereits berichtet, wurde in der Nacht zum 20. Februar ein 29-Jahre alter Mann gefesselt und mit Messern malträtiert. Dem Mann gelang es, aus der Wohnung zu fliehen, Nachbarn informierten die Polizei. Im Zuge der ersten Ermittlungen nahm die Polizei zwei Tatverdächtige fest, ein Haftrichter ordnete die Untersuchungshaft an. Weitere Ermittlungen führten die Ermittler der Viersener Kriminalpolizei zu einem 42-jährigen Mönchengladbacher. Er steht im Verdacht, gemeinsam mit einem der bereits Festgenommenen, zwei weitere schwere Straftaten verabredet zu haben. Die Tatverdächtigen planten, zwei Menschen in ihre Gewalt zu bringen, um so Geld und Drogen zu erpressen. Am Dienstag wurde der Mönchengladbacher festgenommen und einem Haftrichter vorgeführt. Dieser ordnete die Untersuchungshaft an.

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