Gemeinsame Übung der Feuerwehren Viersen und Nettetal

Foto: Stadt Viersen

Zusammenarbeit im Kreis funktioniert

Das Aufgabenspektrum der Feuerwehr geht über die Brandbekämpfung weit hinaus. Eines der Probleme, denen die Wehrleute sich stellen müssen sind Ereignisse mit Gefahrstoffen. Der Gefahrgut-Zug West im Kreis Viersen, gebildet aus Kräften der Wehren Viersen und Nettetal, hat jetzt bei einer weiteren Großübung seine Leistungsfähigkeit unter Beweis gestellt. Ziel des Zuges ist es, das erforderliche Material zu bündeln und einen großen Pool an qualifiziertem Personal bereitzustellen, um alle Funktionen zu besetzen.

Der „Alarm“ kam von der Ernst-Moritz-Arndt-Straße: In einem Logistikzentrum tritt ein Gefahrstoff aus. Außerdem wird eine Person vermisst. Kräfte der hauptamtlichen Wache Viersen und die Einsatzleitwagen-Gruppe (ELW-Gruppe) machten sich sofort auf den Weg. Außerdem wurde der GSG-Zug West alarmiert. GSG steht für „Gefährliche Stoffe und Güter“. Freiwillige Wehrleute der Nettetaler Wehr und des Löschzugs Viersen mit allen Löschgruppen rückten aus.

Am Einsatzort sorgten zunächst die Hauptamtler für die Erstmaßnahmen: Sie retteten die vermisste Person und begannen, den austretenden Gefahrstoff mit Wasser niederzuschlagen. Mit dem Eintreffen des GSG-Zuges wurden die Vorbereitungen gestartet, um die undichte Stelle abzudichten. Wehrleute in speziellen Schutzanzügen arbeiteten sich zur Austrittsstelle auf dem Dach des Gebäudes vor. Am Boden wurde eine Dekontaminierungsstation eingerichtet.

Der sogenannte ABC-Erkunder fuhr durch das Stadtgebiet. Mit speziellen Messeinrichtungen kann dieses Fahrzeug bestimmen, welche Stoffen in welcher Konzentration in der Luft zu finden sind. Für die Übung wird das simuliert: Eine mit Satellitenortung arbeitende Vorrichtung gibt den Vorgaben entsprechend kleinste Mengen des angenommenen Schadstoffes an die Sensoren auf dem Erkundungsfahrzeug ab.

Die gesamte Übung dauerte knapp zwei Stunden. 80 Kräfte, davon 17 aus Nettetal, waren mit 20 Fahrzeugen im Einsatz. Das Deutsche Rote Kreuz Viersen war mit einem Rettungswagen am Ort. Sogar die Feuerwehr Venlo war mit einem Beobachter nach Viersen gekommen.  Der Ablauf der Übung wurde von den teilnehmenden Wehren positiv bewertet: Das angenommene Szenario wurde gut abgearbeitet, das Miteinander der Kräfte aus verschiedenen Wehren funktionierte ebenso wie das Zusammenspiel in der Einsatzleitung.

Wertvoll war die Probe für die Wehren auch deshalb, weil das spezielle Material für derartige Vorkommnisse nicht jeden Tag benutzt wird. Wehrleute müssen aber mit ihren Gerätschaften jederzeit vertraut sein. Der Dank der Beteiligten halt darum auch Edeka. Das Logistikzentrum bot ideale Voraussetzungen für eine Übung unter realistischen Bedingungen.

Der Löschzug Süchteln sorgte während der Übung für den sogenannten Grundschutz. Die in solchen Fällen sofort einsatzbereiten Ehrenamtler hatten sogar einen Einsatz: Am Bahnhof Dülken brannte ein Papierkorb. Der konnte rasch und mit kleinem Gerät gelöscht werden.

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