Erschütternde Details im Mordfall Luca

Der Fall des 5 Jahre alten Luca sorgt für großes Aufsehen. Am 5. Prozesstag wurde als erste Zeugenaussage die Rechtsmedizinerin Frau Dr G. aus Düsseldorf angehört. Der Medizinische Dienst wude seitens des Jugentamtes beauftragt, um seinerzeit eventuelle Misshandlungsspuren zu überprüfen. Im Gesicht des Jungen wurde deutliche Spuren einer Gesichtsverletzung festgestellt. Luca hatte selbst berichtet, am 05.06.2016 mit einem Hund fangen gespielt zu haben und dann auf einem Pflasterstein aufgeschlagen zu sein. Der Junge klagte über Kopfschmerzen und Übelkeit, an der Stirn wurden Hautabschürfungen festgestellt. Vormals wurde am 08.01.2016 schon einmal Verletzungen an der Kopfseite durch stumpfe Gewalt und ein Handabdruck durch festes zugreifen festgestellt. Es wurden Gesichtsfotos vorne beim Richter begutachtet und man konnte nicht nachvollziehen, dass solche Verletzungen die Folge eines einfachen Sturzes gewesen wären. Danach sprach der Rechtsmediziner Dr. H, welcher den Leichnam des Jungen untersucht hat. Es wurden CT Untersuchungen vorgenommen und unklare Lungenverdichtungen, blutende Nieren, Blutstauungen im Bauchraum und diverse weitere teils schwere innere sowie äussere Verletzungen festgestellt (Milzriss, Magenwandriss, Würgespuren am Hals). Man fand im Eingangsbereich des Tatortes auf einem Spielteppich Blutspuren, so das angenommen werden muss, das Luca dort schon sein Bewusstsein verlor, nachdem er sich gewehrt hatte. Dieser Umstand würde auch die Unterarmverletzungen erklären.

Luca wurde nach Eintreten des Todes ins Bettchen gelegt, quasi auf den Hinterkopf in Rückenlage, so das kein Blut auf sein Kopfkissen gelangen konnte. Luca hat laut den Untersuchungen einen Todeskampf geführt, der Tod trat erst nach ungefähr 20 bis 30 Minuten ein. Der Psychologe Dr. L., der ein Gutachten über die beiden Tatverdächtigen gemacht hatte, erzählte, das er seinerzeit Amanda Z. ein Erziehungsfähigkeitsgutachen ausgestellt hatte. Amanda sei zwar sehr aggressiv und rebellisch gegenüber ihrer Erzieherinnen im Heim, wo sie einige Jahre verbracht hatte, jedoch freute sie sich damals auf ihr bevorstehendes Kind, sie erhoffte sich dadurch dadurch emotionale Ausgeglichenheit. Im Umgang mit Luca sei sie liebevoll gewesen, nicht wie laut Akten der Anklage beschrieben. Nach Rückmeldung der zuständigen Richterin habe Dr. L. damals auch Martin.S. in der Wohnung dessen Mutter getroffen. Dieser machte einen sympathischen Eindruck auf ihn. Dr. L. liess sich von Martin S. den Unfallhergang beschreiben, als Luca mit dem Hund fangen spielte und sich scheinbar dabei verletzte. Bei diesen von Martin S. getätigten Erklärungen des Hergangs stellte L. einige Ungereimtheiten fest. Neurologe und Psychologe Dr. Mar­tin A. beschrieb im Anschluss Martin S. als sehr zurückhaltend, mäßig aufgeschlossen und scheu. 
Aufgrund einer seelischen Krise begab sich Martin S. 2015 in die LVR Kliniken. Martin S. sei in sich gekehrt, emotional labil, egozentrisch, selbstabwertend, sowie ungesellig und verfüge über ein mangelndes Selbstvertrauen. Dr. A. beschrieb die Verletzungen, die Luca zugeführt wurden als sadistisch und perversen Ursprungs. Anschliessend forderte der Vorsitzende Richter abermals vergeblich die Beschuldigten zu einer umfassenden Aussage auf.
Zuletzt forderte der Staatsanwalt eine Verurteilung wegen Mordes aufgrund sadistischer Beweggründe.

Verfasser Heike Thömmes

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