Burg Kempen

Die Burg Kempen ist eine ehemalige Landesburg der Erzbischöfe von Köln, die dem Schutz des kurkölnischen Territoriums an dessen nordwestlicher Grenze diente. Sie steht im nordöstlichen Stadtkern der niederrheinischen Stadt Kempen im Kreis Viersen. Im 19. Jahrhundert im Stil der Neugotik umfassend verändert, geht sie auf eine mittelalterliche Gründung zurück und gilt neben der Burg Zülpich als „besterhaltene kurkölnische Burg des 14. Jahrhunderts“, weil keine andere Anlage Kurkölns noch so viel originale Bausubstanz aus ihrer Anfangszeit vorweisen kann. Bis zum Einmarsch der Franzosen 1794 war sie der Wohnsitz des Schultheißen für Stadt und Amt Kempen, der gleichzeitig auch kurfürstlicher Kellner war. Die Burg war zeitweilig sogar Sitz des hohen Gerichts, und ihre Türme dienten als Gefängnis und Verlies. Im 17. Jahrhundert ließ Ferdinand von Bayern die Anlage im Stil der späten Renaissance zu einer repräsentativen Residenz umgestalten, doch ein Brand Mitte des 19. Jahrhunderts zerstörte große Teile von ihr. Der anschließende Wiederaufbau im historistischen Stil nahm dem Gebäude den schlossartigen Charakter, sodass man heute wieder von einer Burg spricht. Das seit dem 26. September 1983 unter Denkmalschutz stehende Gebäude wird derzeit durch das Stadtarchiv Kempen und das Viersener Kreisarchiv sowie durch die Kreisvolkshochschule genutzt. Seit Juni 2010 ist zudem die Geschäftsstelle des Kulturraums Niederrhein Mieterin einiger Büroräume. Die Burg Kempen ist innen nur nach vorheriger Absprache zu besichtigen, ihre Außenanlagen sind für die Öffentlichkeit jedoch jederzeit zugänglich. Quelle: Wikipedia, Foto: Sir Gawain